Vieles, was meine Eltern und Großeltern noch als Müll bezeichnet hätten, gilt heute als „Wertstoff“.
Das kommt sicher daher, dass man früher eben Vieles noch nicht wusste, was wir Heutigen dank umfangreicher Forschung und Entwicklung erkennen können.
Ich selbst habe mir das erst vor kurzem ins Bewusstsein gerufen und danach habe ich unsere gelbe Tonne mit ganz anderen Augen angesehen: Offenbar ein wunderbares Behältnis voll wertvoller Gegenstände.
Nur ein Gedanke macht mir zu schaffen. Alle diese wertvollen Gegenstände gebe ich umsonst an die von der Stadtverwaltung eingesetzten Firmen ab. Das ist sonst nicht meine Art, dass ich wertvolle Gegenstände an fremde Menschen wegschenke.
Da kommt mir eine Idee: Ich könnte eine Liste aller Gegenstände erstellen, die sich normalerweise in meiner gelben Tonne befinden und diese Liste der Stadtverwaltung vorlegen.
Dann erkläre ich, dass ich nicht mehr bereit bin, diese Wertstoffe kostenlos abzugeben und frage dann, welches Angebot man mir machen will.
Ich fürchte aber, man wird mich verständnislos anschauen, und wenn ich hartnäckig auf meiner Forderung bestehe, wird wohl zunächst der Saaldiener erscheinen und später zwei weißgekleidete Herren, die mir eine Jacke anziehen wollen, bei der man die Ärmel hinten zusammenbindet.
Deswegen nehme ich doch lieber Abstand von der Aktion und grübele seitdem, ob man uns möglicherweise mit dem Begriff „Wertstoffe“ doch täuschen will.
Alle Geschichten sind urheberrechtlich geschützt.